Bahnhof
Die wichtigste Bahnstrecke von Debrecen hat eine lange Geschichte. 1837 bat Móricz Szitány um eine Erlaubnis zur Einrichtung einer Eisenbahngesellschaft. Seine Idee war, dass die Wagen von Pferden gezogen werden. Natürlich wurde nichts daraus.
Petőfi Platz
Vor dem Bahnhof liegt der Petőfi Platz, der nach dem Dichter Sándor Petőfi benannt ist. Er wohnte im harten Winter von 1843-1844 im Haus einer Platzanweiserin, das am Ort des heutigen Bahnhof stand. Durch Bombardierung von 1944 wurde das Haus zerstört und später wurde es am Ort des heutigen modernen Bahnhofs wieder gebaut. Eine Gedenktafel im rechten Flügel des Bahnhofs und einer Statue von Petőfi auf dem Platz - ein Werk von Ferenc Medgyessy - sind Denkmäler für den Dichter.
Iparkamara Straße
Auf der linken Seite ist das höchste Gebäude der Stadt, ein 20-stöckiges Hochhaus.
Piac Straße
Die Hauptstraße der Stadt wurde im späten Mittelalter Piac Straße genannt, als der Handel in Debrecen blühte und eine breite Palette von Waren verkauft wurde.
Die Gedenktafel an Mihály Fazekas
Wie man auf der Gedenktafel an der Wand des Hauses Nr. 58 Piac Straße lesen kann, lebte Mihály Fazekas, der Autor von Ludas Matyi in dem Haus, das einst hier stand. Die Reliefs wurden von András Tóth, dem Vater des Dichters Árpád Tóth gestaltet. Sie zeigen fünf Szenen aus dem Märchen Ludas Matyi und noch eine zur Erinnerung an die Freundschaft zwischen Fazekas und Csokonai.
Altes Komitatshaus
Das einstige Haus des Komitats Hajdú wurde in den Jahren 1911-12 im Sezessionsstil erbaut. An seinem Ort stand der ersteGasthof der Stadt, das Hotel Fejérló. Im Restaurant des Hotelsspielte der berühmte Zigeunerprimas Károly Boka oftmals imJahr 1849 für Lajos Kossuth. Die Fassade des Komitatshausesist mit Zierelementen aus Pyrogranit von der Zsolnay-Fabrik inPécs, sowie Haiduckenstatuen dekoriert. Sein Prachtraum istder Árpád-Saal. Seine Wand, Decke sind mit Gipsstucks undWappen der Siedlungen im Komitat geschmückt. Hier werdendie Hauptversammlungen des Komitats gehalten.
Kaszanyitzky Haus
Im sogenannten Kaszanyitzky Haus, unter der Nummer 57 in der Piac Strasse befand sich das Geschäft der berühmten Glashändlers Endre Kaszanyitzky, das er 1852 gegründet hat. Das Haus wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut. Im Treppenhaus kann man Skulpturen im klassizistischen Stil sehen. Das Haus wurde oftmals umgebaut, deshalb trägt das Gebäude Stilmittel von Barock, des Klassizismus und des Eklektizismus.
Rickl Haus
In der Hauptstrasse standen Jahrhundertenlang Handelshäuser. Die Strasse war unter den Namen „Grosse Markt“ oder „Hauptmarkt“ bekannt, und hier entstanden die ersten mehrstöckigen Gebäude der Stadt. Auf den ersten Blick scheinen diese Häuser schlicht und einfach zu sein, aber an den Fassaden befinden sich schöne Verzierungen. Einige der Häuser verdienen unsere Aufmerksamkeit. So ein Haus ist das sogenante Rickl Haus, das sich unter der Nummer 39-41 befindet. In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde das Haus im klassizistischen Stil erbaut. In der Wirklichkeit war es die Erweiterung des sogenannten Säulengebäudes. Das Säulengebäude hat 1789 eine Händlerdynastie aus Melk, namens Rickl gekauft. Jozsef Rickl hat gemessen, wie viel Schritte lang die Hauptstrasse ist. Das Säulengebäude stand genau in der Mitte, deshalb hat er dieses Haus gekauft.
Csanak Haus
Das Csanak Haus, das an der Ecke der Piac und der Arany János Strasse steht, wurde 1874 im romantischen Stil erbaut. Der Eigentümer war József Csanak, ein früherer Leibeigene, der aus Derecske, eine Ortschaft in der Nähe von Debrecen, stammte und später berühmter Gewürzhändler geworden ist. József Csanak war einer der wichtigsten Unterstützer der Kultur in der Stadt. In diesem Gebäude übernachtete während seines Aufenthalts in Debrecen unter anderen Mór Jókai, der berühmte ungarische Schriftsteller. Heute beherbergt das Haus eine Bank und eine Versicherungsgesellschaft.
Gambrinus Passage
Von der Passage führen Treppen und ein Fahrstuhl unten auf eine Einkausstrasse. An der Ecke der Passage erwartet eine blumige Terrasse eines Pubs ihre Gäste.
Die erste Sparkasse
Gegenüber der unvollendeten Kirche, an der anderen Seite der Strasse stand schon 1872 eine Sparkasse. Das war die erste Sparkasse der Stadt. Das heutige Gebäude wurde 1912 gemäß der herrschenden Stilrichtung der Zeit in Jugendstil fertig gebaut. Die Fassade ist mit Skulpturen und Stuckarbeit verziert. Die Reliefs an der Seite zu Piac Strasse stellen die Industrie, den Handel und den Landbau vor. Das Kupferportal des Haupteingangs wurde in einer berühmten Berliner Werkstatt hergestellt. Das Keramikwerk an der Innenseite hat die von ihrem Porzellan berühmten Zsolnay Fabrik aus Pécs geliefert.
Reformierte Kleinkirche - Turmstumpf
Das Gebäude wurde 1600 erbaut, aber durch den Brand von 1727 wurde auch die Kleine Kirche stark beschädigt. Ursprünglich schloss eine zwiebelartige Kuppel den Turm ab, aber sie wurde 1907 durch einen großen Windsturm zerstört. Man reparierte sie, aber ein noch stärkerer Windsturm riss sie später vollends vom Turm. Dann ließen die Architekten von der Kuppel ab und gaben dem Turm eine basteiartige Form. Seitdem nennt man die Kirche auch die "stumpfe Kirche".
Széchenyi Straße
Die Széchenyi Straße zweigt von der Piac Straße ab und beginnt an der Kleinkirche. Im 15. Jahrhundert wurde es Német Strasse genannt, den die deutschen Händlers da lebten. Die Straße wurde am Ende des 19 Jahrhunderts nach Ferenc Széchenyi, dem bedeutendsten Politiker des Jahrhunderts benannt.
Aranybika Hotel
Das Grand Hotel Aranybika (Goldener Stier) befindet sich im Herzen von Debrecen, in der Nähe der großen Kirche. Das Hotel wurde 1915 im Jugendstil erbaut, nach dem Design von Alfréd Hajós, dem ersten ungarischen Olympiasieger.
Kossuth Platz
Der Kossuth tér ist der zentrale Platz Debrecens, um den zahlreiche historische Gebäude versammelt sind. Die Große Reformierte Kirche im Hintergrund verleiht dem Platz ein sehr monumentales Erscheinungsbild, seinen eigentlichen Namen verdankt er dem Kossuth-Denkmal vor der Kirche. Das Debrecener Stadtwappen, das als Mosaik in den Boden gemeißelt ist, und der Springbrunnen mit der Statue eines Phönixvogels sind weitere Attraktionen eines der schönsten Plätze Ungarns.
Die Große Reformierte Kirche
Die Große Reformierte Kirche Debrecen ist eines der bedeutendsten klassizistischen Denkmäler Ungarns. Sie wurde 1805-1822 nach Plänen von Mihály Péchy errichtet. Das Nord-Südschiff (am Ende die beiden Orgeln, im nördlichen Ende die Kanzel) ist 38 m lang und 14 m breit, das Nebenschiff mit einer Ost-West Ausrichtung ist 55 m lang und 15 m breit. Die Türme sind 61 m hoch. Die Kirche hat ca. 1800 Sitzplätze. Die von György Rákóczi im Jahre 1637 gestiftete 50-Zentner-Glocke, die berühmte „Rákóczi-Glocke“ können Touristen im westlichen Turm besichtigen. Die Große Kirche wurde zum Symbol nicht nur der Debrecener, sondern auch der ungarischen Reformierten. An der Stelle der Großen Kirche stand schon im 12. Jahrhundert eine Kirche. Am Anfang des 14. Jahrhunderts wurde an ihrer Stelle die St.-Andreas-Kirche gebaut, als Gabe der Debrecener Dósa Familie. Nach Erweiterungen wurde sie bis zum 16. Jahrhundert zur größten gotischen Hallenkirche jenseits der Theiß, bis zum Brand von 1564. 1626 wurde mit dem Wiederaufbau der jetzt nur noch „Andreas“ genannten Kirche begonnen, danach wurde ein separater Turm, als Ziegelrohbau, für die Rákóczi-Glocke errichtet. Das war der sogenannte Rote Turm („Veres-torony“), deren restaurierten Grundrisse heute im westlichen Ende der Großen Kirche zu sehen sind. Die Andreas-Kirche brannte im Großbrand von 1802 zusammen mit dem Kollegium nieder.
Die Große Kirche war Schauplatz zweier historischer Ereignisse. Die Regierung des Freiheitskampfes von 1848-49, nach Debrecen geflüchtet, dethronisierte hier am 14. April 1849 die Habsburger, und verkündete die ungarische Unabhängigkeitserklärung. Die Provisorische Nationalversammlung Ungarns tagte im Dezember 1944 auch in der Großen Reformierten Kirche.
Der Gedenksgarten
Hinter der Großen Kirche liegt der ornamentalen Gedenksgarten. Das Memorial Garden Society, die im Jahre 1861 gegründet wurde, kam auf die Idee, einen Garten hier zu errichten: "Da es in Debrecen keine natürlichen Elemente wie Flüsse, Berge und Steine gibt, müssen diese von Bäumen, Sträuchern und Blumen ersetzt werden, die auch die Gaben der Natur sind." Im Garten wurden würdevolle Statuen aus verschiedenen Epochen der Geschichte augestellt.